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Ein erfahrenes Team feiert Jubiläum: 25 Jahre Bäke-Apotheke Stahnsdor

Vor 25 Jahren hatte Stahnsdorf nur 6.000 Einwohner, wenig Geschäfte und eine veraltete Infrastruktur. In diesem Umfeld eine neue Apotheke zu eröffnen – sogar in Laufweite einer weiteren – war sehr gewagt. Noch heute wundern sich Manuela Walther und Christine Nordgerling, die beiden Inhaberinnen, über ihren damaligen Mut. Die beiden Berliner Apothekerinnen, die sich vom Studium her kannten, hatten zuvor lange nach einem geeigneten Standort gesucht, auch in anderen Bundesländern. Das neu errichtete Ärztehaus in Stahnsdorf und die Perspektive, dass im Ort neue Siedlungen errichtet werden sollten, gaben schließlich den Ausschlag für die Entscheidung, sich hier niederzulassen, und diesen mutigen Schritt haben die Inhaberinnen bis heute nicht bereut.

Der Anfang war natürlich schwer: am ersten Tag kamen nur ganze acht Kunden, und es brauchte schon viel persönlichen Einsatz und Überzeugungsarbeit, bis es mehr wurden. Sonderaktionen und individueller Service halfen, die Apotheke auch über das unmittelbare Umfeld hinaus bekannt zu machen. Zu Beginn kamen viele Kunden aus Kleinmachnow, wo die Apothekenversorgung damals zu wünschen übrig ließ. Schwierig wurde es dort manchmal mit der Auslieferung der Medikamente, denn der studentische Bote fuhr ein Auto mit westdeutschem Kennzeichen. Dadurch kamen manche Leute in Panik, vermuteten sie doch eine Attacke durch einen begierigen Alteigentümer! Mit diesen und anderen Ressentiments hatten die mutigen Unternehmerinnen zunächst zu kämpfen.

Seit 25 Jahren erfolgreich in Stahnsdorf: Christine Nordgerling und Manuela Walter. Foto: MK

Dass aus vielen Käufern der ersten Stunde trotzdem treue und „ganz tolle“ Stammkunden wurden führen die Apothekerinnen darauf zurück, dass sie besonders viel Beratung bieten. Diese bleibt nämlich bei Ärzten im hektischen Sprechstundenalltag häufig aus. So wird auch manchmal übersehen, dass sich zwei Medikamente nicht „vertragen“ und zu unerwünschten Nebenwirkungen führen können. Es kommt auch oft vor, dass das Einnahmeschema nicht deutlich genug erklärt wird oder dass man die Impfberatung vor Reisen vernachlässigt. Hier hilft der fachkundige Rat in der Apotheke, wo speziell geschultes Personal zur Verfügung steht.

Für lange Zeit war die Bäke-Apotheke eine reine Frauendomäne. Seit diesem Jahr sind dort auch zwei fachkundige männliche Mitarbeiter tätig. Und auch sonst hat sich in den letzten 25 Jahren einiges verändert: Früher gab es noch keine Konkurrenz durch Internetapotheken, jetzt muss man sich intensiv bemühen, gegen den Onlinehandel anzukämpfen. Durch ein ausgeklügeltes Liefersystem und die neue App „Apotheke vor Ort“, die nicht nur die Medikamentenbestellung vereinfacht, sondern auch Beratung, Gesundheitstipps und einen Notdienstplan beinhaltet, kann man als lokaler Anbieter den Kunden einen echten Mehrwert offerieren. Den Schwerpunkt bildet jedoch nach wie vor die individuelle Beratung: „Medikamente nur über den Tresen reichen, das geht bei uns gar nicht“ betont man.

Gegen die Onlinekonkurrenz kann die Bäke-Apotheke also gut mithalten, gegen den Straßenbau ist man jedoch machtlos. Die Umbauarbeiten an der Potsdamer Allee haben ein Jahr lang das Geschäft stark beeinträchtigt: „50.000 Euro Verlust hatten wir dadurch. Unsere Rettung war, dass uns eine Mitarbeiterin sowieso verließ, sonst wäre es sehr schwierig geworden.“ berichtet Christine Nordgerling. Während der Bauarbeiten kam man ja weder mit dem Rollator noch mit dem Kinderwagen über die Straße, und ältere Kunden blieben weg aus Angst hinzufallen. Dieses Problem ist jetzt endlich erledigt, aber fast hätte es noch einen kuriosen Baufehler gegeben: Die Bauarbeiter wollten eine Laterne direkt in der Einfahrt montieren, was die Apothekerinnen gerade noch verhindern konnten.

So hofft man nun nach dieser aufregenden Periode, für die nächsten Jahre Ruhe zu haben, um seiner eigentlichen Aufgabe – der medizinischen Versorgung und Beratung der einheimischen Kundschaft – mit viel Energie und Engagement nachgehen zu können. KP

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